Der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen

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Treffen der Behindertenbeauftragten von Bund und Ländern in Bad Nauheim erschienen am

Zwei Frauen und ein Mann, davon eine Frau im Rollstuhl, sitzen auf einer gepflasterten Terrasse und lächeln in die Kamera. Jede*r hält ein Papier in der Hand - die Bad Nauheimer Erklärung. Im Hintergrund eine Parkanlage mit Bäumen und Sträuchern.
v.l.n.r.: Helga Seel, Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation e.V., Rika Esser, Beauftragte der Hessischen Landesregierung für Menschen mit Behinderungen und Jürgen Dusel Quelle: Beauftragte der Hessischen Landesregierung für Menschen mit Behinderungen

Mehr Inklusion im Gesundheits- und Pflegesystem gefordert

Auf ihrem 65. Treffen am 11. und 12. Mai 2023 in Bad Nauheim haben die Konferenz der Beauftragten von Bund und Ländern für Menschen mit Behinderungen und die Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation e.V. die „Bad Nauheimer Erklärung“ verabschiedet. In dieser fordern sie mehr Anstrengungen für ein inklusives Gesundheits- und Pflegesystem.

Behinderungen sind statistisch gesehen ein Phänomen des höheren Lebensalters. In einer älterwerdenden Gesellschaft steigt die Wahrscheinlichkeit, im Lauf des Lebens eine Behinderung zu erwerben. Die Beauftragten von Bund und Ländern halten daher ein grundlegendes Umdenken im Gesundheits- und Pflegebereich für dringend notwendig. Damit Menschen mit Behinderungen jeden Alters den gleichen Zugang zur Gesundheits- und Pflegeversorgung erhalten wie Menschen ohne Behinderungen, sollte das gesamte Gesundheitssystem barrierefrei ausgestaltet werden. Darüber hinaus sind spezifische Angebote für die besonderen Bedarfe von Menschen mit Behinderungen vorzuhalten.

Jürgen Dusel sieht das vordringlichste Problem im Gesundheitsbereich in der fehlenden Barrierefreiheit von Arztpraxen. „Es kann doch nicht sein, dass es immer noch Bundesländer gibt, in denen es nicht eine einzige barrierefreie gynäkologische Praxis gibt. Die medizinische Versorgung gehört zur Basis der Daseinsvorsorge. Dass Menschen mit Behinderungen hier immer noch ausgeschlossen werden, insbesondere wenn es um die ambulante Versorgung geht, ist eines Landes wie der Bundesrepublik Deutschland unwürdig“, so Dusel. Außerdem sieht er großen Handlungsbedarf bei der Hilfsmittelversorgung insbesondere von Kindern und Jugendlichen: „Wenn Kinder ihre Hilfsmittel nicht zeitnah bekommen, schließen sich Zeitfenster, in denen Fähigkeiten aufgebaut bzw. deren Verlust verhindert werden kann. Es ist inakzeptabel, dass Krankenkassen Anträge, die von den behandelnden Ärztinnen und Ärzten als dringend notwendig eingestuft werden, nach Aktenlage ablehnen.“

An der Tagung nahmen zudem hochrangige Gäste teil: In seiner Grußbotschaft wies der Hessische Ministerpräsident, Boris Rhein auf die Bedeutung eines inklusiven Gesundheits- und Pflegesystems hin. Die Hessische Staatssekretärin für Soziales und Integration, Anne Janz, betonte bei ihrer Begrüßung, dass Gleichberechtigung in Gesundheit und Pflege nur dann gelingen kann, wenn gleiche Zugänge zu allen Gesundheits- und Pflegeleistungen bestehen. Zum Fachaustausch trugen u.a. Stefan Schwartze, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten, sowie verschiedene Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis mit ihren Vorträgen bei.

Hier können Sie die Forderungen der Beauftragten von Bund und Ländern für Menschen mit Behinderungen nachlesen: Bad Nauheimer Erklärung

Die Pressemitteilung zum Treffen finden Sie hier: Pressemitteilung Bad Nauheimer Erklärung: Mehr Inklusion im Gesundheits- und Pflegesystem gefordert 

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